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AutorenbildGreta

Auf den Spuren der Inka


„Wie lange sind wir eigentlich schon in Peru?“- fragen wir uns gerade. Hier in diesem wunderschönen Land vergessen wir Zeit und Raum. Peru hat uns verzaubert.



Das laute und dreckige Lima haben wir längst vergessen. Wir landen in Cusco auf 3400m Höhe. Hier in den Höhenzügen der Anden ticken die Uhren - zu mindest Unsere - automatisch langsamer. In der für uns ungewohnten Höhe ist alles einfach nur anstrengend... wenn wir zu schnell und hektisch sind. Also bewegen wir uns langsam und mit Bedacht. Herrlich und vor allem eines: total entschleunigend.



Wir akklimatisieren uns in Cusco und Umgebung. Inka Zauber überall! Wo wir sind, fühlen wir uns - im Gegenteil zu Lima - sehr sicher. Auf den Spuren der Inka lassen wir uns durch saftig grüne Oasen, alte Steine und mystisch neblige Landschaft treiben. Wir erkunden Pisac, Ollantaytambo und andere Stationen im heiligen Tal. Was für ein Land - Postkartenmotive überall.



Unser Highlight der letzten Tage ist jedoch definitiv Machu Picchu. Ein Ort, der zurecht UNESCO Weltkulturerbe und eines der neuen Weltwunder ist. Mehr als alte Steine, Inka Ruinen und ein Touristen Hotspot. Dieser Ort ist wahrhaftig magisch. Auf dem Inka Trail nähern wir uns vier Tage lang Schritt für Schritt Machu Picchu an.



Tag 1 - easy. Wir fühlen uns fit, gut akklimatisiert und wandern gemütlich zum ersten Camp.



Tag 2 - Jetzt wird es ernst! Unser Tag startet um 5 Uhr morgens und aus dem gemütlichen Wanderweg von gestern werden Stufen. Unzählige Stufen, Stufen, Stufen. Soweit das Auge reicht. Und leider Stufen, die nur bergauf gehen. Über 500 Jahre alt. Unglaublich auf was für Geschichte wir hier wandern dürfen. 1300 Höhenmeter zehren ganz schön an unseren Beinen, Muskeln und Nerven. Noch nie haben wir uns so früh auf einem Trek gefragt: warum genau machen wir das nochmal hier??? Auf über 4000m Höhe setzen wir jeden Schritt einfach nur noch mechanisch. Die Aussicht wird dafür mit jedem Höhenmeter atemberaubender.



Tag 3 - was erwartet uns? Natürlich - mehr Stufen und zwei weitere Passquerungen. No more words needed ... Auch die Coca Blätter, die wir probieren, erleichtern den Weg leider nicht.



Immer wieder stoppen wir an Inka Ruinen entlang des Weges und lauschen den spannenden Geschichten unseres Guides. Es ist, als bewegen wir uns in einem riesigen Freilichtmuseum. Wir hören immer wieder von Pachamama - der Mutter der Welt. Für die indigenen Völker der Anden eine Göttin - die Leben schenkt und erhält - und mit der sie in tiefer Verbundenheit leben.



Tag 4 - wir stehen um 3:30 Uhr auf und starten in der Dunkelheit. Aus gutem Grund. Pünktlich zum Sonnenaufgang wollen wir am „Sungate“ - dem Eingang zu Machu Picchu sein. Wir geben ordentlich Gas und sind pünktlich vor Ort. Doch was sehen wir? Nur Berge und dicke Wolken.



Wie aus dem Nichts klart es plötzlich auf. Erst jetzt realisieren wir, wo wir gerade stehen. Weit oben in den Bergen - auf dem heiligen Berg - direkt über Machu Picchu. Was für ein Anblick! Unter uns reißen die dicken Wolken auf und wir sehen den Ort, den wir uns so hart erwandert haben die letzen Tage: Machu Picchu. Obwohl wir vorher schon viele Fotos gesehen haben, ist der Anblick unvergesslich und entschädigt uns für alle Strapazen.



Passend zu dieser Szenerie spielt unser Guide den Song „el condor pasa“ von seinem Handy ab. Den Song, den wir bis dato nur von Panflötenspielern aus der Stuttgarter Innenstadt kennen. So kitschig, dass es schon wieder schön ist.



Wir steigen ab zu den Inka Ruinen und sind zurück in der Zivilisation. Busseweise werden Touristen zu den Ruinen gekarrt, drängen sich durch die alten Mauern und machen Selfies mit fotogenen Lamas. Weg ist der Zauber des Ortes, den wir aus der Höhe erlebt haben. Zum Glück haben wir mit dem Trek ein Ticket für die Besteigung des Machu Picchu Mountains gebucht. Höhenmeter für Höhenmeter entfliehen wir dem Gewusel der Touristen und genießen zum Abschluss noch einmal Machu Picchu aus der Höhe ganz für uns. Unsere Knie erinnern sich sicherlich noch ein paar Tage an die vielen Höhenmeter.



Pachamama hat es gut mit uns gemeint. Obwohl wir in der Regensaison auf dem Inka Trail waren, hatten wir sensationelles Wetter.



Dankbar und glücklich fahren wir nun mit dem Zug zurück nach Cusco. Bye bye Zelt, Bush Toilet & Co. Fließendes Wasser, warme Dusche und hygienische Toiletten - wir freuen uns auf Euch!



Greta // im Zug Perurail von Aguascalientes zurück nach Cusco // 6. März 2019

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