Gerade haben wir ausgerechnet, dass wir fast die Hälfte unserer bisherigen Reise in Höhen zwischen 4000 und 6000m verbracht haben. Zeit also für Wärme, ein normales Maß an Sauerstoff und ein bisschen mehr Luxus bitte.
Auf nach Singapur! Denn all das gibt es hier... weiß Jan. Er hat vor einigen Jahren hier für eine Zeit lang gewohnt und gearbeitet. Ein Novum für uns. Wir fliegen in ein Land, in dem wir uns schon auskennen. Dort müssen wir aber erstmal hinkommen. Unsere Ausreise aus Nepal ist ein Erlebnis. Der eh schon total chaotische Flughafen von Kathmandu wird für mehrere Stunden dank schlechten Wetters gesperrt. Was allerdings nicht heißt, dass keine Passagiere mehr abgefertigt und in die überfüllten Wartehallen gedrückt werden. Praktisch, dass in regelmäßigen Abständen der Strom ausfällt und wir im Dunklen die Menschenmassen nicht mehr sehen. Mit dem Strom fällt übrigens auch die Belüftung aus. So schwitzen und warten wir ... und machen uns ernsthaft Sorgen um unser Gepäck. Wie wird das wohl ohne Strom zum richtigen Flieger geleitet?
Irgendwie finden wir - und auch unser Gepäck - den Weg zu Singapore Airlines. Schon an Bord des Flugzeuges sind wir in einer anderen Welt. Es ist leise, sauber und es riecht - für unsere europäischen Nasen - angenehm. Wir lassen uns in die weichen Flugzeugsessel fallen und genießen. Erst jetzt wird uns richtig bewusst, auf was wir alles verzichtet haben die letzten Wochen. Dass Singapur sehr clean und modern ist, wussten wir vorher. Aber in unserem Hotel fühlen wir uns erstmal nur fremd. Sind wir in einem Raumschiff gelandet? Verrückt der Blick von unserem Zimmer herunter in die Lobby!
Raumschiff hin oder her - wir finden - das ist unser “place to be” für die nächsten Tage. Wir schlafen in schneeweißen Leinen, dürfen unsere Minibar jeden Tag leeren, duschen (ohne Flipflops!!) auf Marmor und frühstücken über den Dächern von Singapur.
Am ersten Tag essen wir uns einmal quer durch die Karte. Es gibt Lachs, Pancakes, Käse, Butter und Brot. Dinge, die wir seeeeehr lange nicht mehr auf unserem Frühstückstisch gesehen und echt vermisst haben. Abends verwöhnt uns das Hotel mit dem obligatorischen Singapore Sling, einem leckeren Glas Rotwein oder einem schön gekühlten Champagner. Hier gibt es alles, was wir wollen - aber auch viel mehr, als wir eigentlich brauchen. So soll es sein hier in Singapur. Wer weiß, was noch kommt dieses Jahr ...
So schlemmen und geniessen wir uns durch Singapur. Wir verlassen das klimatisierte Hotel immer nur kurz. Der Blick auf „Marina Bay“ ist von unserem Zimmer aus dem 34. Stock aus viel schöner, als vom ground Level zu Fuß in tropischer Hitze. Und hier ist es wirklich warm! Zum Glück gibt es ein Kino direkt next door, in dem wir 3 Stunden lang den neuen Avangers Film anschauen können. Selbst Nachts erschlägt uns die Hitze noch. Unser Plan die Stadt im Dunklen zu erkunden, stellt sich als sehr schweißtreibend heraus.
Wir kühlen uns in sämtlichen Bars, die Jan kennt - und das sind Einige ;-) - ab. Unser Highlight und ein Must See die „One Altitude Bar“. Die höchste Rooftop Bar in Singapur und die höchste Open Air Bar der Welt. In einer schwindelerregenden Höhe von 282 m gibt es (mäßige) Cocktails bei sensationeller Aussicht. Zum Glück habe ich einen Großteil meiner Höhenangst in Nepal gelassen und kann die Aussicht wie Jan genießen.
So verfliegen die Tage in Singapur. Bevor wir weiter ziehen, schauen wir noch bei Jans altem Appartment und Office vorbei. Beides steht noch und sieht sogar fast noch aus wie früher... Ein bisschen wehmütig verlassen wir Singapur. Diesmal übrigens ganz problemlos. Der Flughafen ist top modern und wir werden ganz smooth zum Gate geschleust. Herrlich! Heute machen wir uns daher auch keine Gedanken um unser Gepäck.
Wir fliegen nach Indonesien. Lombok ist nur 2,5 Flugstunden von Singapur entfernt. Richtig praktisch. Und so sind wir schon mittags an einem wirklich sehr schönen Flecken Erde angekommen. Unser Resort ist paradiesisch. Lombok empfängt uns mit einem Bilderbuch-Sonnenuntergang.
Die Tage hier auf der Insel vergehen viel zu schnell und wir fühlen uns wie im Urlaub vom Sabbatical. Wir kühlen uns im Pool ab, genießen Cocktails und lauschen dem Rauschen des Meeres. Auch hier werden wir kulinarisch sensationell verwöhnt. Jeden Morgen zum Beispiel gibt es „fruits with a view“.
Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen und erkunden die umliegenden Inseln. Indonesien ist nicht nur über, sondern auch unter Wasser ein Paradies. Jan taucht und ich schnorchel vor den Gili Inseln.
Wir sehen Haie, schwimmen mit Schildkröten und vielen anderen bunten Fischen. Unter Wasser gibt es hier übrigens auch andere spannende Dinge zu entdecken. Beton Statuen! Im ersten Moment habe ich mich richtig erschreckt, so viele „Menschen“ unter Wasser zu sehen.
Im Pool wechseln wir die Rollen. Ich tauche, Jan schwimmt hinterher. Schlechter Tausch übriges. Hier gibt es bedeutend weniger zu sehen, als im offenen Meer. Und beim obligatorischen „Mask removal“ unter Wasser reiße ich mich erstmal ein ganzes Büschel Haare mit dem Gummiband der Tauchmaske aus. Ich bleibe also lieber an der Wasseroberfläche die nächsten Tage. Da fühlen sich meine Ohren auch wohler. Die wollten den Druck leider nicht so ausgleichen, wie gewünscht. Aber so haben wir beim abendlichen Sundowner immerhin etwas zu lachen.
Nach so viel Entspannung geht unsere Reise morgen weiter nach Australien. Nur 4 kurze Flugstunden liegt Perth an der australischen Westküste von hier aus entfernt. Von Perth aus werden wir mit dem Auto die nächsten Wochen erst ein Stück nach Süden und dann immer Richtung Norden bis nach Darwin fahren. Gute 5.000 km Strecke liegen vor uns. Wow! Wir freuen uns auf unser neues Abenteuer: „Roadtrip Western Australia“.
Greta // Lombok // 12. Mai 2019
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